Sie hatte einen hellen Wollmantel

, vermutlich Schurwolle/Mohair, einen Hartschalen-Rollkoffer in der idealen Handgepäckgröße. Stehen. Wichtiges Wischen auf dem Smartphone, mit nach oben gebogenen Fingern. Als für sie endlich ein Sitzplatz neben mir frei wurde, hob sie den rechten Mantelschoß mit Daumen und Zeigefinger leicht an beim Hinsetzen, damit er nicht mit meiner Kleidung in Berührung käme. Beim Aussteigen den Koffer auf allen vier Rollen vor sich herschiebend, dann doch die Position wechselnd, damit der Spalt zwischen Türschwelle und Bahnsteigkante überwunden werden kann. Vor der Tür

steht ein Mann mit der abgewinkelten Hand eines partiell Gelähmten, der einen Handrollwagen dabei hat, Metallgestänge. Auf dem steht eine hellbraune Mineralwasser-Kiste, die mit einer pinken Gummi-Spinne fixiert ist. Drei oder vier leere Mineralwasser-Flaschen. Er trägt eine schwarze Blouson-Jacke und eine helle, ausgeleierte Hose. Sie steigt mit Fußspitzen voran aus, ihre (unsichere!) Abscheu trifft auf seinen unsteten Blick, dann, als läge der Bahnsteig Krügerskamp voller Hundekackehaufen, geht sie vorsichtig in Richtung Ramada-Hotel, welches hier, günstig gelegen, hauptsächlich Messegäste beherbergt.

In den Zweigen der Büsche die gänzlich unbeeindruckten Krähen, im faden Morgenlicht.

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