Zugegebenermaßen

den halben ‚Arbeitstag‚ verschlafen – der Taxifahrer meinte Gestern es solle besser nicht stürmen, lieber frieren. Hörte dann Ryuichi Sakamoto BTTB (Merci) und habe gefrühstückt: Haferflocken mit Ovomaltine. Mineralwasser. Sakamoto läßt Zitate aus anderen Stücken anklingen, macht aber doch ewas eigenes. When Smoke get’s in your eyes (Energy Flow), Falling in Love with you (von UB 40) (Put your Hands Up). Sanfte Musik, klare Melodien, gefällt mir sehr gut am Morgen (also nach dem aufstehen, in diesem Fall (Heute)).

Fotos von dem Obst und Gemüse gemacht das auf dem Tisch auf dem Balkon liegt. Zitronen, Orangen, Porrée. Zwischendurch (plötzlich) Hagel (ich wollte gerade das Stövchen anzünden um den starken schwarzen Tee warm zu halten). Hat auf das Obst und Gemüse gehagelt. Einmal Blitz und Donner.

(Hercule Porrée und Jennifer Flohpelz).

Was ich heute anhabe? Braune Socken (Wäsche!), braune Cordhose, ein Citibank-T-Shirt (noch mit dem alten Logo das an das Zeichen der NATO erinnerte) und ein blaues, kariertes Hemd. Ungekämmte Haare.

Eben steht ein UPS – Wagen an der auf der Straße, kommt direkt der nächste hinterhergefahren und stellt sich dahinter. King of Queens DVD-Box. Daran gedacht als ich mit Dir telefonierte und deshalb gesagt (weil man darf nicht alles gleichzeitig machen insbesondere wenn man mit dem Taxi nachhause fuhr des nächtens) „Ich mache einen Film von den zwei DVD-Lastern die da hintereinander stehen“.

Stunden später. Chainmusic von Sakamoto und anderen, sehr schön. Es ist dunkel jetzt.

Die Wolken Heute. Regen und Wind, Bushaltestellen …

Die Wolken Heute. Regen und Wind, Bushaltestellen (immer stehe ich an windigen Bushaltestellen,). Heute 9:55 In Pattensen am ZOB noch raus und dann mit dem nächsten Bus weiter.

150 Briefmarken á 0,95 Cent gekauft. 100 Jahre Berliner Dom. Selbstleckend. (Mir war kalt und windig) zu Comet rein. Gekauft: Eine Banane, Duschgel „Tip Wellness“ und 500g Ovomaltine. Die Kassierin hat komisch gekuckt.

(100 Jahre Mittellandkanal)

Aus dem schwarz-roten Notizbuch, nachgetragen

 

9.12./MORGENS

Die Krähen essen sich satt auf dem Feld. Die Rübenberge die mich erinnern an Bilder kambodschanischer Schädelhaufen.

9.12./AM ABEND

Die feingespannte Haut, die schon das kleine Schädelchen zeigt unter den schönen bunten Farben

IM ZUG

Ich sitze im Zug nach Bremen und die Stadt zieht draußen vorbei, gelbe Laternen brechen sich drei mal, vier mal, fünf mal in den Reflektionen des Zugfensters. Eine Weile verläuft die nahe Autobahn parallel zum Zug, ein LKW wird zum Trabanten. Eine Laufschrift tickert wichtige Botschaften in den geschlossenen Raum, Uhrzeit, nächster Halt Dörverden, Zielort und ob das Klo gerade besetzt ist. David Bowies „Ziggy Stardust“, das Telefon bucht sich in eine neue Funkzelle ein, ich könnte heute noch das Meer sehen.

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11.12.“I love you I love you I love you“ singt der Beatle und französisch. Gerade über die Aller gefahren. Großes Kino. (Windräder!). Gestern mitten in der Nacht noch auf die Queer-Party gegangen mit C. und einer handvoll hölländischer Hausbesetzer. Kampfzone al Dente. (halbpornographische Botschaften wurden an die Wand des „Marktes der Möglichkeiten“ geworfen) Mein Ekel vor der Fleischbeschau wurde mir natürlich missverstanden. Wie doof, das ist mir doch sowas von égal.

Nun sitze ich hier in meinem Kneipendunst im Zug und fahre durch das schöne graue Winterland. Nienburg/Weser – im Wartebereich auf dem Bahnsteig die Sprüche „Band die sich Pferd nannten“ und darunter „arte-Fans gegen rechts“. Dazu ein Ensemble von einer leeren halbliterflasche Graskovskaja und 4,5 Underberg (o.ä.). Better run for your life if you can little girl.

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Ausgerechnet bei K. die nicht raucht, nicht trinkt, kein Fleisch ißt, im Wohnwagen lebt und demnächst mit der einjährigen Tochter nach Indien fliegt (das ganze Programm, ja) so etwas wie Verständnis verspürt für das was ich mache (das es gut ist), obwohl ich Ihr nichts erzählt habe. Als ich ihr sagte das ich das Kribbeln in den Händen gerne mag (beim hereinkommen) und die Kalte Luft draußen.Was für eine Zugfahrt (Tøg). Gespräch: „Pass mal auf, direkt am Bahnhof, hinterm Bahnhof, da ist ’ne Disko, ne, dann ist da Bar, Hocker und so da kannste die Musik hören, da kann man sich unterhalten, ne!?. Das ist voll da gehen dreihundert Leute in den Laden dann sind 50 Leute drin ist der Laden voll“ und dann später derselbe mit derselben Wochenendausflugsstimme „Paranoide Psychose, ne, Verfolgungswahn, paranoide Psychose hat der“ daraufhin sein Reisegefährte „Ja ich hab auch ’nen Freund der hatte mal Größenwahn ab und zu“

Neustadt (a. Rbg.). With a little Help from my Friends.

Heute Morgen mit einer dünnen Haut

angetan gewesen, gespannt. Nach Krabbenbäumen gesucht und diese auch gefunden in einem anderen Teil der Stadt. Am Stephansplatz wo ich früher immer war mit Dir, wo wir im Sandkasten gespielt haben und Du hast dir einmal eine Sehne durchgeschnitten an der Hand an einer Scherbe. Die Säufer sind immer noch da. Ich habe Fotos gemacht, die schicke ich Dir vielleicht.

 

Skandinavisch Grau. Auf dem Weg dorthin (in der U-Bahn) dich gesehen die ich nicht mehr groß schreibe. Ich weiß es nicht genau ob du es warst. Jetzt erinnere ich dein Gesicht nicht mehr, bald bist du ganz verschwunden. Dann schreib ich dich heute das letzte mal. (Im Hinausgehen fielst du mir auf) und während ich an der wieder anfahrenden Bahn (in Fahrtrichtung) entlang Richtung Ausgang ging dachte ich das ich wahrscheinlich die Treppe erreiche noch bevor du dich vergewissern kannst das ich es war der dich da nicht beachtet hat, daran gedacht das sich gewissermaßen die Ebenen verschieben um mich herum das ich mich garnicht bewege sondern all so etwas. (Der künstliche Horizont).

Das man denkt man stünde mit beiden Beinen fest auf dem Boden, dabei ist man ja nur an ihnen aufgehängt und der Kopf schwingt hin und her in den Wolken. Ich erinnere dein Gesicht nicht mehr. Nicht mehr genau. Wie schön.

Jetzt ist da wieder Fett auf den Knochen, die graue Luft hat mir wieder das dicke Fell gemacht mit dem ich gerne durch die Stadt gehe. Mit dem mich das ganze Pack nicht angehen kann, die Junkies die kaum noch sprechen können und die ihre armseeligen Geschäfte verhandeln (während die Rolltreppe nach oben fährt), die dummen Kinder mit ihren Gangstarap-Klingeltönen.

Gestern am Abend habe ich beim Altpapier unten auf der Straße dieses Notizbuch gefunden, es ist vollgeschrieben mit Zahlen und einigen Worten (anscheinend) in einer Schrift die ich nicht kenne, Steno vermutlich. Es ist ein Rätsel. (Stadt aus Glas). Ich vermute das es dem Herrn D. gehört (gehörte, denn er wollte es ja nicht mehr) der hier unten im Haus wohnt. Uhrzeiten, Zahlenreihen, Glyphen.